Veitshöchheim Kommunale Wärmeleitplanung
Die Gemeinde Veitshöchheim hat einen kommunalen Wärmeplan erstellt. Obwohl Kommunen unserer Größe laut Wärmeplanungsgesetz (WPG) noch bis Mitte 2028 Zeit haben, nutzen wir bereits heute die Chance, frühzeitig die Weichen für eine klimafreundliche, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung zu stellen. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Wie wurde der Wärmeplan erstellt?
Zunächst wurde die aktuelle Wärmeversorgung analysiert: Gebäudestruktur, Heizungsarten, Energieverbräuche und CO₂-Emissionen. Auf dieser Basis wurden Potenziale für Einsparungen und erneuerbare Energien ermittelt – von Wärmepumpen über Biomasse bis zur Abwärmenutzung.
Das Gemeindegebiet wurde in 14 Wärmeversorgungsgebiete unterteilt, um maßgeschneiderte Lösungen für die einzelnen Quartiere zu entwickeln:
- In Bereichen mit hohen Wärmebedarfsdichten wie dem Altort, Schenkenfeld oder der Gartensiedlung wird der Aufbau von Nahwärmenetzen angestrebt.
- In weniger dicht bebauten Gebieten bzw. Quartieren mit geringen Wärmebedarfsdichten wie Gadheim, Birkental/An der Steige, Speckert/Lindetal, Sendelbach oderdem Gewerbegebiet Schleehof sind dezentrale Lösungen vorgesehen.
- Das Neubaugebiet Sandäcker wird aufgrund des bereits niedrigen Energiebedarfs weiter dezentral versorgt.
Bürgerinnen & Bürger, Gewerbetreibende, Wohnungsbaugesellschaften und weitere Akteure wurden in den Prozess einbezogen, durch Befragungen, Veranstaltungen und regelmäßige Informationen über verschiedene Kanäle.
Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?
Für Hausbesitzer entstehen keine sofortigen Pflichten. Der Wärmeplan schafft vielmehr Transparenz und Orientierung:
- Eigentümer sehen, ob sich ihr Gebäude in einem künftigen Wärmenetzgebiet befindet oder eher eine dezentrale Lösung sinnvoll ist.
- Investitionen in neue Heizungen können besser geplant werden.
- Bestehende Heizungen dürfen weiterhin betrieben oder repariert werden.
Seit 2024 gilt laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) die 65 %-Erneuerbare-Energien-Pflicht für neue Heizungen. In Wärmenetzgebieten kann ein künftiger Netzanschluss diese Anforderung erfüllen.
Wie geht es weiter?
Der Wärmeplan zeigt, wo Wärmenetze sinnvoll sein könnten. Ob und wie sie gebaut werden können, wird jetzt in vertiefenden Machbarkeitsstudien geprüft. Diese untersuchen:
- Technische Umsetzung: Welche Wärmequellen sind möglich (z. B. Wärmepumpen, Solarthermie, Biomasse)?
- Wirtschaftlichkeit: Rechnet sich der Bau eines Netzes?
- Förderung: Welche Fördermittel sind möglich?
- Bürgerinteresse: Ein Netz kann nur entstehen, wenn sich genug Anschlussinteressenten finden. Daher ist die frühzeitige Information und Beteiligung der Bürger ein zentraler Bestandteil.
Aktueller Stand im Quartier Schenkenfeld
Für Schenkenfeld läuft bereits eine solche Studie. Erste Ergebnisse zeigen: Ein Wärmenetz ist grundsätzlich machbar. Aktuell werden Details geklärt:
- Welche Heiztechnologie eignet sich technisch und wirtschaftlich am besten?
- Wo könnte die Heizzentrale stehen?
- Wie kann die Finanzierung gesichert werden?
Die Ergebnisse der Studie erwarten wir bis Ende des Jahres. Von der Machbarkeit bis zur Umsetzung ist es ein längerer Weg, der sorgfältige Planung erfordert.
Unterstützen Sie uns bei der Planung!
Für eine realistische Planung im Gebiet Schenkenfeld sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.
Bitte teilen Sie uns mit, wenn möglich, folgende Informationen mit:
- Adresse des Gebäudes
- Ungefähren Wärmebedarf pro Jahr
- Aktuelle Heiztechnologie und Alter der Heizung
- Gewünschten Zeitraum für einen möglichen Anschluss
Kontakt: info(at)die-energie.de
Ihre Angaben sind für unsere Vorplanung extrem wertvoll – unabhängig davon, ob Sie ein Anschlussinteresse haben oder bereits eine moderne Heizlösung nutzen.
Fazit: Die Gemeinde Veitshöchheim hat sich aktiv auf den Weg gemacht und treibt die Wärmewende entschlossen voran. Die Machbarkeitsstudien sind ein essenzieller Schritt, aber auch nur einer von vielen. Ein möglicher Netzaufbau braucht Zeit, von der detaillierten Planung über die Finanzierungs- und Fördermittelsicherung bis zur finalen Umsetzung. Wir werden Sie während dieses Prozesses transparent auf dem Laufenden halten und rechtzeitig wieder auf Sie zukommen.
FÖRDERMÖGLICHKEITEN
Bürgerinnen und Bürger können für Sanierungen und Heizungstausch zahlreiche Förderprogramme nutzen. Aktuelle Informationen zu Förderprogrammen finden Sie hier:
ENERGIEBERATUNG
Unabhängige Beratung unterstützt bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen:
- Energie-Effizienz-Experten – Expertinnen und Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren für Wohn- und Nichtwohngebäude.
- Verbraucherzentrale Energieberatung – bundesweite Beratungsangebote für private Haushalte (bspw. mit Angebotsvergleich für Wärmepumpen).
- GIH Bayern- Über diese Plattform finden Sie geprüfte Energieberater in Bayern.
Die Gemeinde Veitshöchheim bedankt sich herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre zahlreichen Rückmeldungen und ihr Interesse, den Mitgliedern des Gemeinderats für Ihre Unterstützung, sowie den beteiligten Akteuren aus lokalen Unternehmen, Gewerbe und der Wohnungswirtschaft für ihre Expertise und Kooperationsbereitschaft. Nur durch diese breite Beteiligung konnte eine so fundierte Planungsgrundlage entstehen.
