Weinbau in Veitshöchheim
Weinbau hat in der Gemarkung Veitshöchheim eine lange Tradition: Schon im Jahr 779 hat man nachweislich Weinbau auf der Sonnenseite des Maintals betrieben. Da ist es nur konsequent, die Sonne in die Lagebezeichnung mit aufzunehmen: Aus den früheren Anbaugebieten Talsberg und Fachtel ist die heutige Großlagenbezeichnung „Veitshöchheimer Sonnenschein“ entstanden. Eine weitere Lage ist „Veitshöchheimer Wölflein“, benannt nach ihrem Flurnamen. Beide Lagen umfassen heute rund 20 Hektar.
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Früher
Deutlich üppiger sah es noch 1830 aus: Da umspannten die Weinberge in und um Veitshöchheim eine Fläche von rund 546 Morgen, das waren etwa 185 Hektar. Weitere Anbaugebiete waren damals die Lagen „Loden“ (heute: Lodenstraße/Hofweg), „In der Setz“ (heute: Setzweg) und „Sommerleite“ bzw. „Winterleite“ (heute: An der Steige, Sendelbachstraße, Kerzenleite).
Heckenwirtschaft
Als viele Veitshöchheimer Familien noch ein Stück Weinberg besaßen, war die Heckenwirtschaft eine zentrale Vermarktungsoption: die Winzer erhielten die Erlaubnis, für eine bestimmte Zeit im Jahr das heimische Tor zu öffnen und ihren Wein anzubieten - ob im Garten, im Hof oder im Wohnzimmer war da eher nebensächlich. Und damit der Magen bei aller Schöppelei nicht leer blieb, servierte man eine einfache Brotzeit dazu: selbst geschlachtete Wurst, angemachter Camembert oder Kuhkäse. Über 20 Heckenwirtschaften gab es noch vor einigen Jahrzehnten in Veitshöchheim. Doch nach der Flurbereinigung der Weinberge wurde diese Tradition nahezu beendet.
Weinlehrpfad
Sie möchten mehr über den Weinbau in Veitshöchheim erfahren? Dann sei Ihnen der Weinlehrpfad ans Herz gelegt, den die Gemeinde mit Unterstützung der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) und des Landschaftspflegeverbands Würzburg (LPV) im Jahr 2009 angelegt hat.
Im Birkental führt Sie der zwei Kilometer lange, befestigte Pfad durch die Weinlage „Veitshöchheimer Sonnenschein“. An 14 Stationen zeigen Tafeln Wissenswertes über Landschaft und Boden, Klima und Pflanzenwelt, Geschichte und Kultur. Der traumhafte Ausblick über das Maintal entschädigt für einen leichten Treppenaufstieg.