Geschichtlicher Überblick
Veitshöchheim ist ein Ort mit langer Geschichte und viel Tradition.
Von den Anfängen im 6. Jahrhundert sind nur wenige Spuren bekannt. Seit dem war Veitshöchheim Schauplatz dramatischer und bedeutender Ereignisse. Vom Bischofsmord über eine Königswahl, die Gestaltung des Sommersitzes der Würzburger Fürstbischöfe bis hin zum Standort für Bayerns beliebteste Fernsehsendung „Fastnacht in Franken“, Veitshöchheims Geschichte ist spannend.
Geschichtliche Ereignisse
Von den Anfängen bis 1499
560-600 | Ostfränkische Kolonisation, Gründung einer Siedlung am Main |
7. Jh. | Graf Iberich ist Graf von Höchheim, dessen Tochter, die hl. Bilhildis, Herzogin von Franken wurde. Ein Schlösschen soll nahe der heutigen Vituskirche gestanden haben |
779 | Althochdeutsche Markungsbeschreibung mit der ersten Erwähnung von „Höchheim“ als Ort |
1097 | Veitshöchheim urkundlich in einer Schenkungsurkunde an das Benediktinerkloster St. Stephan in Würzburg bezeugt |
1156 | Aus dem Edelgeschlecht derer von Höchheim erhält Bischof Herold von Höchheim (1165-71) die fränkische Herzogswürde |
1202 | Martinskapelle („Märzekirch“) im alten Friedhof (1589 renoviert von Reichard von der Kehre, neu geweiht 1591). Der Würzburger Bischof Konrad von Querfurt wird von Bodo von Ravensburg ermordet, die Ravensburg wird zerstört |
1246 | Königswahl von Landgraf Heinrich Raspe auf den Mainwiesen bei Veitshöchheim |
1301 | Erstmals „Höchheim ad sanctum Vitum“ – St. Vitus wird namengebender Ortspatron. Erste Erwähnung der Kapelle in Gadheim |
1500 - 1899
1525 | Teilnahme von Veitshöchheimer Bürgern am Bauernkrieg. Der Sturm auf die Würzburger Festung scheitert im Mai 1525 |
1563 | Ein Wappenbrief berechtigt zur Führung des Gemeindesiegels |
1619 | Geburtsstunde des Hofgartens durch Übergang des Reinstein´schen Wasserschlosses und des Schlösschens derer von Echter mit den dazugehörigen Ländereien an das Hochstift Würzburg |
1680-1682 | Bau eines „Sommer- oder Lusthauses“ im Hofgarten unter Fürstbischof von Dernbach durch den Werkmeister Heinrich Zimmer |
1691 | Einweihung der St. Vituskirche unter Fürstbischof von Guttenberg |
Ab 1702 | Beginn der Anlage des Hofgartens unter Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau. Johann Philipp Franz von Schönborn, Anselm Franz von Ingelheim und Carl Philipp von Greiffenclau setzen die Arbeit fort |
1727-1730 | Errichtung der Synagoge |
1748/49 | Abriss des Echter- und des Reinstein-Schlosses und Neubau von Kavaliers- und Küchenbauten durch Balthasar Neumann |
1753 | Erweiterung des Schlosses durch Balthasar Neumann unter Fürstbischof Carl Philipp von Greiffenclau |
1763-1770 | Umgestaltung des Hofgartens zum Rokokogarten unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim. Figurenausschmückung durch die Bildhauer Johann Wolfgang van der Auvera, Ferdinand Tietz und Peter Wagner |
1806-1814 | Sommerresidenz des Großherzogs von Toscana im Schloss Veitshöchheim |
1853-55 | Gottfried v. Neureuther errichtet den Bahnhof Veitshöchheim mit Königspavillon (unter König Max II. v. Bayern) an der „Ludwigs-Westbahn“ |
1881 | Erste Straßenbeleuchtung |
1900 - 1999
1902 | Einrichtung der „Königlichen Wein-, Obst- und Gartenbauschule Veitshöchheim“ in den ehemaligen Versorgungsbauten des Hofgartens (heute Rathaus und Ratskeller) |
1924 | Beginn der Stromversorgung |
1931-1934 | Bau der Staustufe Erlabrunn und Regulierung des Mains |
1933-1945 | Nationalsozialismus in Veitshöchheim: Umbau der Synagoge zum Feuerwehrhaus. Deportation und Ermordung von Veitshöchheimer Juden und Regimegegnern. Bombenangriffe und Zerstörungen (Kaskade und Lindensaalpavillon im Hofgarten, Wohnhäuser) |
ab 1949 | Entstehung der Gartensiedlung |
ab 1955 | Baugebiet Setz |
1963 | Einweihung der evangelischen Christuskirche |
1965 | Einweihung der Balthasar-Neumann-Kaserne mit Übergabe an die 12. Panzerdivision. Übergabe der Eichendorffschule mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken |
1966 | Einweihung der Kuratie-Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ in der Gartensiedlung |
1967 | Bau des Ludwig-Volk-Stegs über den Main |
1968 | Eröffnung des Geisbergbads. Einweihung des Neubaus der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im Birkental |
1970 | Bau der Umgehungsstraße B 27. Inbetriebnahme der Zentralkläranlage des Zweckverbands „Maintal Würzburg“ |
1972 | Eröffnung des Rathauses im ehemaligen Kavaliersbau. Baugebiet Birkental |
1978 | Gründung der Sing- und Musikschule Veitshöchheim |
1980 | Errichtung des Süddeutschen Rehabilitationswerks für erwachsene Blinde und Sehbehinderte (heute: Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH) |
1981 | Eröffnung der Mainfrankensäle |
1982 | Einrichtung der „Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim“. Sie hat 30 Jahre Bestand bis 2012 |
1983 | Einweihung des Sportzentrums der Turngemeinde 1877 e. V. |
1984 | Ab 1984 Sanierung des Altorts mit Umgestaltung des Straßenraums. Diese wird 1995 abgeschlossen. Die Weinbergsflurbereinigung erfolgt |
1986 | Funde von Bruchstücken der früheren Inneneinrichtung in der ehemaligen Synagoge und Entdeckung der Ablage jüdischer Schriften (Genisa) |
1988 | Fertigstellung der Maintalbrücke der DB |
1990 | Partnerschaft mit der Stadt Geithain (Sachsen). Umbau und Renovierung des Bahnhofsgebäudes zu einem Informations-, Kultur-und Kommunikationszentrum mit Bücherei und Jugendzentrum |
1991 | Eröffnung der Freisportanlage |
1992 | Neugestaltung des Sportgeländes des Sportvereins 1928 Veitshöchheim e. V. Restaurierung und Eröffnung des Weinkellers in der Bahnhofstraße (Bacchus-Keller) |
1993 | Eröffnung „St. Markushof“ in Gadheim, Ausbildungsstätte des Berufsbildungswerks Caritas – Don Bosco gGmbH Würzburg |
1994 | Eröffnung des „Jüdischen Kulturmuseums und Synagoge Veitshöchheim“. Partnerschaft mit Greve in Chianti (Italien). Auflösung der 12. Panzerdivision und Einzug des Stabes der Panzerbrigade 36, von Nachschubeinheiten, Bundeswehrfachschule und Standortverwaltung |
1995 | Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses mit Mehrzweckraum und Vereinsräumen. Eröffnung des Bürgerbüros im Rathaus. Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit dem Pays de Pont l’Évêque (Frankreich) |
1996 | Eröffnung des Wertstoffhofs im Gewerbegebiet |
1997 | Ortsjubiläum „900 Jahre Veitshöchheim“ |
1998 | Einweihung der Dreifachsporthalle mit Lehrschwimmbecken im Schulzentrum |
2000 - heute
2000 | Bezug des Landkreisgymnasiums „Gymnasium Veitshöchheim“ |
2002 | Auflösung der Panzerbrigade 36, Einzug von Stab und Stabskompanie der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) |
2003 | Erweiterung der Grund- und Hauptschule mit Mittagsbetreuung, Hort und Ganztagsbetreuung (AWO) |
2004 | Erweiterung des Berufsförderungswerks für erwachsene Blinde und Sehbehinderte (BFW). Erweiterung „St. Markushof“ in Gadheim, Ausbildungsstätte des Berufsbildungswerks Caritas – Don Bosco gGmbH Würzburg. Erschließung des Baugebiets Speckert VI |
2005 | Generalsanierung des Schlosses und der Gartenanlagen (Staatl. Schlösser- und Seenverwaltung) |
2006 | Erschließung des Trinkwasserbrunnens „Am kalten Berg“ und Einbindung in dasLeitungsnetz. Partnerschaft mit Rotava (Rothau) in Tschechien |
2007 | Fertigstellung der Sanierung des Geisbergbads |
2009 | Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Entente Florale“ und Auszeichnung mit der Goldmedaille. Errichtung des Weinlehrpfades im Birkental, des Weges der Jahresbäume und der Wassertretanlage am Main |
2011 | Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes für Veitshöchheim |
2014 | Bundeswehr – Umstrukturierung: Auflösung der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) und Aufstellung der Division Süd mit Stab in der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim |
2015 | Wiedereröffnung der seit 2013 umfassend renovierten Mainfrankensäle. Erweiterung des Gewerbegebietes. Eröffnung einer Notunterkunft für Flüchtlinge in der Balthasar-Neumann-Kaserne, die Unterkunft besteht bis 2016. Das Weinfest im Rokokogarten lebt wieder auf |
2016 | Tag der Bundeswehr in Veitshöchheim. Gründung des Tourismusvereins Nördliches Würzburger Land und Auflösung der TWL |
2017 | Zertifizierung als Fair-Trade-Gemeinde (2019 verlängert) |
2018 | Erster Spatenstich für das Baugebiet „Sandäcker“. Beginn des Baues der Schallschutzwand der DB |
2019 | Die Sanierung des Mittelbaues und Erweiterung des Rathauses wird abgeschlossen |
2020 | Wegen des Austritts von Großbritannien aus der Europäischen Union wandert der geografische Mittelpunkt der EU von der Gemeinde Westerngrund bei Aschaffenburg nach Gadheim, Ortsteil von Veitshöchheim |