Rotava (Tschechien)

Seit 2006 ist die Gemeinde Veitshöchheim mit Rotava (ehem. Rothau) partnerschaftlich verbunden. Die Kontakte während der Vorbereitungszeit zur Städtepartnerschaft gehen auf Besuche der Kirchengemeinde durch die Sudetendeutschen Landsmannschaft Veitshöchheim zurück. Die Vertreter beider Seiten äußerten den Wunsch, die Kontakte fortzusetzen und zu vertiefen. Da Veitshöchheim für eine große Zahl vertriebener Sudetendeutschen zur zweiten Heimat wurde, verbindet die beiden Gemeinden ein Stück Geschichte und die Schicksale vieler älterer Einwohner. Am 10. Oktober wird der Partnerschaftsvertrag zwischen Rotava und Veitshöchheim unterzeichnet.

Homepage der Stadt Rotava

 

Rhodaw, Rothau, Rotava

Der vor 1945 noch Rothau genannte und damals überwiegend von Deutschen besiedelte Ort liegt im Grenzgebiet nahe dem sächsischen Klingenthal am Südhang des Erzgebirges. Die Stadt, die ca. 3.500 Einwohner zählt, ist nur 264 Kilometer von Veitshöchheim entfernt.

Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Rothau, das 1654 nur 18 Einwohner hatte, zu einem der bedeutsamsten Standorte der Zinnblechfabrikation in Europa. Rothau entstand aus den Ortsteilen Ober- und Unterrothau und weiterer kleinerer Ortschaften (Pechbach, Annathal und Brattsäge). 

1861 wurde das Stabeisenwalzwerk errichtet, 1880 folgte ein Blechwalzwerk und 1889 entstand ein Stahlwerk mit Martinöfen. Die 1909 gegründeten Eisenwerke AG Rothau-Neudek beschäftigten mehr als 1000 Arbeitnehmer, brachen jedoch in Folge der Weltwirtschaftskrise 1931 zusammen. Es folgten wirtschaftlich instabile Zeiten. Rothau wurde wie das gesamt Sudetenland 1938 in das Deutsche Reich eingegliedert. Nach dem 2. Weltkrieg und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung war der Ort ziemlich entvölkert. Das änderte sich erst, als 1957 eine Maschinenfabrik und eine Gießerei ihre Arbeit wiederaufnahmen. Arbeitskräfte aus ganz Tschechien kamen nach Rotava.

Das Ortsbild veränderte sich: Die Siedlung Haar mit Einfamilienhäusern aus den 20er Jahren, Neu-Pilsen mit Häusern der 40er Jahre. Im Zuge der industriellen Ausrichtung wurden in den 60er und 70er Jahren etliche Plattenbauten errichtet, die die früheren kleineren Wohnhäuser ersetzten, und wo heute die meisten der Einwohner leben. Andere Grundstücke wurden renaturiert. Heute fehlt ein historischer alter Ortskern. 1965 erhielt Rotava das Stadtrecht und hatte damals etwa 4200 Einwohner.

Nach der Wende 1989 veränderte sich die Situation. Betriebe lösten sich auf, und die Einwohnerzahl ging zurück.

Historische Denkmäler haben sich in Rotava kaum erhalten. Zu ihnen gehört die katholische Kirche St. Peter und Paul, erbaut 1914 bis 1925 im historisierenden Stil, mit Glocken aus dem Eisenwerk in Rotava. Reizvoll ist die landschaftlich reizvolle Lage, die beste Bedingungen für Sport und aktive Erholung zu allen Jahreszeiten bietet. Ganz in der Nähe liegen die Bäderstädte Franzensbad, Karlsbad und Marienbad.

m Naturschutzgebiet östlich der Stadt gibt es ein geologisches Reservat mit dem Naturdenkmal einer sehenswerten steinernen Felsenorgel aus Basaltsäulen vulkanischen Ursprungs.

Sehenswertes in der Umgebung von Rotava

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